Wie Gedanken und Gefühle die Fruchtbarkeit beeinflussen (Sidekick: Placebo & Epigenetik)

Eigentlich saß ich heute am Newsletter für Dich. Doch dann ist der Text sooo lang geworden, weil so Wichtiges wie deine Geist-Körper-Verbindung und Placebo-Forschung sich nicht in ein paar Zeilen quetschen lassen, so dass ich daraus nun doch lieber einen Extra-Post für meinen Blog gemacht habe 😃😂


Du bist das Placebo - Wie deine Gedanken deinen Körper verändern


Ich lese gerade das sehr inspirierende Buch von Dr. Joe Dispenza „Du bist das Placebo“, der sich seit Jahrzehnten der Placebo-Forschung widmet. 

In diesem Buch verdeutlicht der Neurowissenschaftler Dr. Dispenza (das ist also kein esoterischer Spinner 😏) anhand von hunderten wissenschaftlichen Studien aus aller Welt, wie die Geist-Körper-Verbindung funktioniert, was es mit der Epigenetik auf sich hat und wie jeder seine Selbstheilungskräfte nutzen kann.

Ich möchte dir zwei besonders wichtige „Einsichten“ aus diesem Buch verraten, die das Potential haben, auch dir ein „Echt?! Wow!" zu entlocken:


Dein Geist (oder ein Placebo) wirkt genauso gut wie ein Antidepressiva

Der Leiter der Universität Connetcicut Irving Kirsch führte 1998 eine Metaanalyse zur Wirksamkeit von Antidepressiva im Vergleich zu Placebos durch. Eine Metaanalyse schaut sich alle bisherigen Studien zum Thema an und wertet diese aus. 
2008 wurde ein 2. Metaanalyse durchgeführt. Insgesamt wurden in den beiden Metaanalysen 54 (!) wissenschaftliche Studien zum Thema Wirksamkeit von Antidepressiva mit insgesamt 7.300 Patienten verglichen. 

Der Psychologe Irving Kirsch fand heraus: bei 81% der Patienten wirkten die Placebos gleich gut oder besser als das verabreichte Medikament. Das bedeutet, indem die Menschen annahmen sie bekämen ein wirksames Medikament aktivierten sie selbst ihre Heilungskräfte und linderten in dem Fall nachhaltig ihre Depressionen. Dieser Fakt wurde jedoch nie in den einzelnen Studien erwähnt!! Das Fazit der untersuchten Studien lautete: Die Studie beweist, dass das Medikament wirkt!

Dass das Placebo genauso häufig und manchmal besser und IMMER ohne Nebenwirkungen half, fiel dabei unter den Tisch!! 



Die Behauptung, dass das Medikament helfen kann, ist ja nicht falsch - ABER dass das Placebo die gleiche Wirkung hatte, sollte doch auch gesagt werden, oder? Es behielt seine Wirkung, auch nachdem in anderen Studien den Teilnehmern mitgeteilt wurde, es sei ein Placebo. Denn natürlich wollte man sicher gehen, dass das keine kurzfristige "Einbildung" sei.


Deine Gedanken verändern deinen Körper bis auf die Zell-Ebene

Du hast vielleicht schon vom relativ neuen Zweig in der genetischen Forschung der „Epigenetik“ gehört? Vereinfacht gesagt bedeutet Epigenetik folgendes: Du hast zwar unveränderliche Gene (das ist wie die Hardware des Computers), aber deine Wahrnehmung und deine Interpretation deiner tagtäglichen Erfahrungen sind die SOFTWARE und diese Software bestimmst im Laufe deines Lebens stets DU selbst. Über deine inneren Bewertungen deiner tagtäglichen Erfahrungen befiehlst du den Zellen mittels chemischer Signale, welche Genabschnitte „ein-oder ausgeschaltet“ werden. Verrückt, oder?!


Die 3 Arten von Stress und wie sie deine Fruchtbarkeit beeinflussen


So weit zu den, wie ich finde wichtigen zwei Aussagen aus dem Buch. Gehen wir mal weiter... Was ist also, wenn dich dein unerfüllter Kinderwunsch, die 4. gescheiterte ICSI oder deine wiederkehrende Endometriose dauerhaft psychisch belasten? 

Dr. Dispenza schreibt dazu: „Stress ist eines der wichtigsten Ursachen genetischer Veränderungen, denn er bringt den Körper aus dem Gleichgewicht.“ 

Stress kann in 3 verschiedenen Formen auftreten:

  1. Physischer Stress (z.B. Verletzungen, Operationen, Unfälle),
  2. Chemischer Stress (Giftstoffe wie z.B. in Kosmetika, Ackergifte in Lebensmitteln, hormonelle Rückstände im Trinkwasser u.s.w.) und
  3. Emotionaler Stress (Angst, Sorge, Überlastung...). Gerade auch dieser 3. Punkt ist leider bei den meisten Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch stark ausgeprägt.   

Jede dieser Stress-Arten kann über 1.400 chemische Reaktionen in Gang setzen und über 30 Hormone und Neurotransmitter (das sind Botenstoffe, die den Zellen sagen, was zu tun ist) produzieren. Wird dieser Sturzbach an Stresshormonen in Gang gesetzt, entstehen über den Weg der Epigenetik Störungen wie: Allergien, Unfruchtbarkeit, Impotenz, hormonelle Störungen, Diabetes... 

Gedanken bestimmen dein Verhalten, deine Gefühle... deine Biochemie


Für ihn haben all die eben genannten Störungen eines gemeinsam: Sie haben eine psychische oder mentale Komponente, die sich auf der körperlichen Ebene auswirkt.

Anders ausgedrückt: Über deine sich stets wiederholenden Gedanken (z.B. „Mein Körper kann das nicht“) -> wirst du die gleichen Entscheidungen treffen, dich also gleich verhalten in Bezug auf: deine Ernährung, Bewegung, Medikamente, Job...) -> das führt dich zu den immer gleichen „alten“ Erfahrungen wie z.B.: "alle Symptome so wie gestern" oder schlapp, müde und ohne Energie,- >  diese Erfahrungen werden dann in dir die „gleichen“ Gefühle entstehen lassen (Traurigkeit, Unzufriedenheit, Hilflosigkeit oder auch Angst und Wut). Und dieser emotionale Zustand führt DANN wieder dazu, dass du wieder über dich denkst: „Mein Körper kann das nicht! Ich komm da einfach nicht weiter...“.

Und aus diesem kreisförmigen, sich wiederholenden Prozess wird ein körperliches Problem - hartnäckiger oder chronisch.

Wow, oder? Dass es den Einfluss deiner Gedanken auf deine situativen Gefühle gibt, ist mir schon lange klar und ich erwähne fast in jeder meiner Stunden wie ein Mantra: „Erst ist da der Gedanke in deinem Kopf, dann das Gefühl!“. Du denkst also erst so etwas wie: „Was ist, wenn es wieder nicht klappt? Was ist, wenn ich nie schwanger werde...?" und danach richtet sich dein Gefühl aus. Und dass dieses negative Gefühl wiederum inneren Stress erzeugt, der definitiv nicht gut für Heilung und Fruchtbarkeit ist, ist irgendwie auch einleuchtend, oder? Richtigerweise müsste ich nun sagen: Erst ist dein "alter" Gedanke über etwas da, dann triffst du eine "alt-bewährte" Entscheidung, die dich stets gleich handeln lässt, somit machst du immer die "gleichen" Erfahrungen und die spiegeln sich in den immer wieder "gleichen" alt-vertrauten Gefühlen... Und über diesen Weg "programmierst" du deinen Zellen. 

Dr. Joe Dispenza macht in seinem Buch: "Du bist das Placebo" deutlich, WIE das Programmieren geschieht: Über den Weg von Hormonen, Neurotransmittern... an- und abgeschalteten Gen-Sequenzen, die dann Proteine erzeugen, die in deinem Körper über Krankheit und hormonelle Störung oder Gesundheit und Homöostase entscheiden. 
Alles ohne Zauberei. Alles Biochemie.

Es geschieht, weil unsere Gedanken, über unsere Entscheidungen, über die Handlungen tatsächlich unsere körperliche Realität (mit-) erschaffen.


Ändere deine Gedanken und stärke deine Fruchtbarkeit - 4 Tipps


So, und was machen wir nun mit all dem Wissen? It´s time to change!


1. Wähle deine Gedanken so sorgfältig, wie du Pfirsiche am Marktstand wählen würdest

Wähle deine Gedanken so sorgfältig, wie du Pfirsiche am Marktstand wählen würdest, oder wie ein Kleid für deine Hochzeit! Denn du rennst nicht in den erstbesten Laden und greifst dir das erstbeste Kleid...Nein, du WÄHLST aus! Du wählst die schönsten, duftigsten Pfirsiche. Mach das auch mit deinen Gedanken. Wähle aus und lass die „fauligen“ liegen!

2. Lerne Meditation oder Selbsthypnose

Um mehr Aufmerksamkeit oder neu-deutsch "Achtsamkeit" auf deine Gedanken-Achterbahn zu bekommen, hilft es Mediation zu üben. Fang klein an, mit 5 Minuten, dann nach und nach steigern. Dafür gibt es Apps, die dir wunderbar helfen können. So hab selbst ich, der Unruhe-Geist schlechthin, meditieren gelernt. Mal sind es 10 Minuten und mal sogar 15 Minuten. Die Zeitspanne ist dabei egal – die Regelmäßigkeit macht es aus! 

Ähnlich funktioniert Selbsthypnose: Du begibst dich regelmässig auf eine "innere Reise", die z.B. wie in meiner Hypnoseübung "Quelle der Lebenskraft" dich in "neue" suggestiv-heilsame Bilder führt, um deine alten Muster loszulassen.  

3. Zeit bleibt nie "übrig"- du musst sie dir nehmen! 

Schaff dir Zeiträume, in denen du WIRKLICH abschalten kannst. Jeden Tag mindestens 1 Stunde. Und nein: warte nicht bis die Stunde „übrig“ bleibt. Denn meist bleibt nix übrig! Und, willst du tatsächlich deiner Seele nur das „Übrig-gebliebene“ anbieten? Das wäre - wie „Reste-Essen“ - keine qualitativ hochwertige Sache. 

Plane dir entweder Zeit am Morgen oder am Nachmittag bevor du die „dringenden Dinge“ wie Einkaufen, Wäsche, Steuererklärung, Zahnarzt,... machst – und nicht kurz vorm Schlafen gehen als noch zu erledigendes „to do“. 


Diese Zeit ist für deine kostbare Seele und für deinen wunderbaren Körper, damit sie wieder ins Gleichgewicht kommen. Man nennt es auch Homöostase. Nach jedem Stress will der Körper in die Entspannung. Wenn du ihm das verwehrst, weil deine Gedanken „Dauerstress“ erzeugen, dann fällst du aus der Homöostase... und du begünstigst all die oben genannten fiesen körperlichen Probleme wie Entzündungen, hormonelle Störungen, Allergien und Fruchtbarkeitsprobleme. 

4. Meide Reizüberflutung und Ablenkung 

Was du in dieser „Zeit für dich“ stattdessen tun kannst? Alles was dich nicht in die Reizüberflutung oder Ablenkung führt: Also eher nicht eine Staffel Lieblingsserie schauen, sondern stattdessen lieber spazieren gehen im Park und den Vögeln lauschen, meditieren lernen (z.B. mit einer App-Anleitung), Yoga und Atemübungen, in der Sauna sitzen, malen, Tagebuch schreiben, um deinen Gedanken auf die Spur zu kommen... im Garten Unkraut zupfen (ohne Ehrgeiz!). Etwas, dass eher monoton ist und deinen Geist nicht fordert und anstrengt. Du darfst dich auch sportlich auspowern, denn auch dann hat dein Geist ja „Pause“, wenn du dich auf die Übungen konzentrierst.


Das Potential deiner Selbstheilungskräfte nutzen


Warum ich dir das alles erzähle? Ganz einfach: Du wünscht dir nichts sehnlicher als ein Kind und du bist bereit, viel (wenn nicht alles) dafür zu tun: medizinische Behandlungen, Eingriffe, Hormone, Medikamente aber nutzt du auch das Potential deiner Selbstheilungskräfte? Würdest du beides verbinden: medizinische Unterstützung + Selbstheilungskräfte, das wäre die Doppel-Power für deinen Kinderwunsch! Davon bin ich fest überzeugt.

Beginne damit, deine Gedanken zu beobachten und zu verändern, beginne dir wieder selbst mehr zu vertrauen, statt nur allein den Medikamenten. 

Die Medizin hat für chronische und sogenannte Autoimmunerkrankungen keine wirklichen Angebote zur Heilung. Sie kann Symptome lindern, eine zeitlang das Immunsystem unterdrücken, in die hormonelle Struktur eingreifen, um eine Dysbalance zu substituieren, aber das ist nicht Heilung.

Ich möchte damit auf keinen Fall sagen: Geh nicht mehr zum Arzt! Das ist überhaupt nicht meine Absicht! Aber ich möchte dich anstiften, auch deine innewohnenden Fähigkeiten zu aktivieren – dafür braucht es jedoch Zeit und Geduld! 

Oh verflixt, du hast geahnt, dass da ein Haken ist 😅

Und wenn du dir jetzt sagst „Dafür hab ich keine Zeit“ - dann wirkt auch dieser Gedanke und du triffst damit eine Entscheidung im Sinne von „alter Gedanke, gleiche Entscheidung, gleiches Gefühl...“. ...Mach dir bewusst, dein DERZEITIGES Leben besteht zum größten Teil aus deinen bisherigen Gedanken und Entscheidungen. Jetzt kommt sicher das Argument: „Ja, aber für einen Unfall kann niemand!“ Das stimmt! Falls du einen Unfall hattest, dann sind das äußere Umstände gewesen (siehe oben physischer Stress) aber DU bestimmst, wie du damit umgehst und welche Heilungschancen dein Körper hat. Auch darüber gibt es tatsächlich Studien: Stress und Heilungschancen.


Ich bin noch lange nicht am Ende des Buches angekommen. Aber ich halte es für ein sehr wichtiges Buch: Gerade für Frauen mit Kinderwunsch, aber auch für alle Frauen mit Endometriose, PCO-Syndrom oder Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto!

Falls du neugierig geworden bist und selber lesen willst: Ich bau dir unten einen Link ein (wenn du den nutzt, dann bekommt Amazon etwas weniger und ich bekomme eine kleine Provision)

Alles Liebe, deine Kathrin

...hier beim schreiben in Sizilien



Hier kommst du zum Buch von
Dr. Joe Dispenza: Du bist das Placebo. 


Kommentare

  1. Ahm sorry, aber Joe Dispenza hat Chiropraktik studiert und ist nicht Neurwissenschaftler oder Mediziner oder Historiker oder Psychologe oder Physiker (Thema Materialität) oder sonstirgendwas in die Richtung. Insofern: Doch, vielleicht ist er eben doch ein Spinner.

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